Seit Anfang des Jahres steigen die Energiepreise dramatisch. Heute (11. Juli 2022) wurde die Gaspipeline Nordstream 1 turnusgemäß für Wartungsarbeiten abgeschaltet. Es besteht jedoch große Unsicherheit, ob da so bald wieder Gas durchgeleitet werden wird.
Dementsprechend möchten viele Menschen für den kommenden Winter vorsorgen und zumindest die Brennholzlager füllen. Das hat bei vielen Brennholzhändlern, Waldbauern und Waldbesitzervereinigungen dazu geführt, dass ofenfertiges Brennholz komplett ausverkauft ist. Sogar auch das, teils aus fragwürdigen Quellen stammende, auf Paletten gestapelte, Holz aus Osteuropa ist derzeit nicht mehr verfügbar.
Und wo es noch Holz gibt, muss man sich die Augen reiben, wenn man die Preise sieht, die aufgerufen werden. Hier greifen die Mechanismen der Marktwirtschaft in vollem Umfang. Einerseits steigen unsere Produktionskosten durch höhere Einkaufspreise bei den Waldbesitzern und Forstbetrieben, sowie die steigenden Kosten für Diesel, Maschinenersatzteile, etc.. Andererseits herrscht große Knappheit an Brennholz und jeder versucht den höchstmöglichen Preis für das knappe Gut zu erzielen.
Deshalb sind Preise von 150,00€ und mehr je Ster seit einiger Zeit immer öfter zu beobachten. Auch bei mir ist es nicht anders. Hätte ich abgelagertes Buchenholz vorrätig würde das auch über 150,00€ kosten. Habe ich aber nicht. Also muss ich zusehen, mit dem Holz, was ich noch verkaufen kann, ein finanzielles Polster aufzubauen, um ggf. eine Zeit ohne Umsätze überbrücken zu können. Denn es ist alles andere als sicher, dass ich bald wieder Holz einkaufen kann.
Ich kann derzeit nicht einschätzen, wie sich die Marktlage zum Winter hin entwickeln wird. Aber ich bin sicher, dass sich die Situation nicht entspannen wird.
Verrückte Zeiten. Hätte nicht gedacht, dass ich in meinem zweiten Jahr mit so einer Ausnahmesituation würde umgehen müssen.
Anyway, ich versuche das beste draus zu machen und meinen Kunden auch in Zukunft erstklassiges Brennholz zu fairen Preisen anzubieten.
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